Der Kurpfälzer Narrenring 

Nun ist der Kurpfälzer Narrenring auch schon wieder 33 Jahre alt. Das hätte im Jahre 1979 gewiss kein Mensch vorherzusagen gewagt, denn nach seiner seinerzeitigen Gründung hatte man ihm wahrlich keine allzu lange Lebensdauer vorausgesagt. Doch, allen Unkenrufen und damaligen Propheten zum Trotz, gibt es den Narrenring auch heute noch. Er steht auf einem recht stabilen Fundament und darf auch getrost der weiteren Zukunft entgegen sehen.

Vielleicht das Erfolgsgeheimnis: Die Interessengemeinschaft Kurpfälzer Narrenring ist kein Verein im klassischen Sinn, es gibt keine Satzung und keine großen, bindenden Regularien und hat auch keine Vorstandschaft! Umso angesehener ist der Narrenring bei offiziellen Verbandsgremien als ernstzunehmender Faktor und Partner. Mehr wollen die Mitgliedsvereine auch gar nicht, vor allem keine aufreibenden „Muskelspiele“. Man wollte sich von vornherein nicht besonders exponieren oder gar als „Nabel der Kurpfälzer Fastnacht“ angesehen werden. Alles, was man sein wollte und auch weiterhin sein will, ist nichts anderes, als ein lockerer Kreis von gleichgesinnten Freunden über Orts- und Stadtgrenzen hinaus.

Wie gesagt: Der Kurpfälzer Narrenring ist nunmehr bald 33 Jahre alt und wurde vor allem auf Initiative des Präsidenten Dr. Hans-Joachim Förster (SCG) und Karlheinz Prems (CC Grün-Weiß Oftersheim) im April 1979 in der SCG-Narrenstube ins Leben gerufen und umfasst heute 16 Mitgliedsvereine. Die eigentlichen Gründungsmitglieder sind der KV »Kollerkrotten« Brühl, KV »Narrhalla« Ketsch, CC Grün-Weiß Oftersheim, CC-Blau-Weiß Plankstadt, CV »Die Rohrhöfer Göggel«, 1. Große Hockenheimer Carnevals-Gesellschaft und die SCG Schwetzingen.

Der Kurpfälzer Narrenring hat die jetzt mehr als drei Jahrzehnte seiner bisherigen Existenz bestens gemeistert, ohne dass es jemals zu einer wirklich ernsthaften Krisensituation gekommen wäre. Fast nicht denkbar, für die Insider jedoch verständlich, denn man muss sich vor Augen halten, dass die Basis des Narrenrings ausschließlich und wie oben schon beschrieben allein die Freundschaft unter den Mitgliedern und die gemeinsamen Interessen sind. Den groben Rahmen für das friedliche Beieinander bildet lediglich eine recht lockere Geschäftsordnung, die man sich 1984 gab und im Jahr 2010 ergänzt wurde. Primäres Ziel dabei ist einzig und allein die Pflege des Verhältnisses nach innen. Dazu trifft man sich etwa viermal im Jahr reihum, spricht miteinander, diskutiert und lässt nicht zuletzt auch das körperliche Wohl zu seinem Recht kommen. So gelang sehr oft, unangenehmen Terminüberschneidungen auszuweichen und ähnlich gelagerte Probleme zu lösen, Programmnummern auszutauschen, aber auch Finanz- und Steuerangelegenheiten zu behandeln. Patentlösungen gab es dabei zwar selten, jedoch konnten Missverständnisse, Fehler und falsche Meinungen schon ausgeräumt bzw. behoben werden.

Freundschaften unter Vereinen werden in der heutigen, überwiegend vom Kommerz bestimmten Zeit, immer seltener. Und insbesondere von waschechten Amateuren und reinen Idealisten geführte Vereine, so auch die Karnevalsvereine des Narrenrings, haben es immer schwerer. Die Menschen wollen nur noch unterhalten werden, kaum einer aber will sich noch aktiv betätigen oder gar ein Ehrenamt annehmen. Umso wichtiger ist es unter diesen Rahmenbedingungen, dass man im Kurpfälzer Narrenring noch aufeinander zählen kann und gegenseitige Hilfe kein Fremdwort ist.

Bemerkenswert ist schließlich noch, dass mehrere Freunde aus den Mitgliedsvereinen des Narrenrings in verschiedenen Gremien der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine vertreten sind. Uwe Bär, Ehrenpräsident des CC Blau-Weiß Hockenheim, sitzt in der wichtigen Ordenskommission und SCG-Präsident Dr. Hans-Joachim Förster gehört seit vielen Jahren als Vertreter Nordbadens dem Ehrenrat an. Etliche Damen und Herren sind Juroren bzw. Wertungsrichter bei Gardetanzturnieren des Bundes Deutscher Karneval.

Es bleibt zu hoffen, dass der Kurpfälzer Narrenring weiterhin gedeiht und auch künftig ein für alle Mitglieder fruchtbares Fortbestehen hat, denn:

Einigkeit macht stark!

Mitgliedsvereine

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